The Beginning

Am Anfang von der Mitte vom Ende - This is the Beginning

Ein filmisches Science-Fiction-Projekt in Kooperation mit der Lebenshilfe Nürnberg sowie der Kulturwerkstatt auf AEG

Das inklusive Projekt vermischt Science-Fiction und Dokumentation, Schauspiel, Performance und Film und fragt, wie das Leben auf einem anderen Planeten möglich und notwendig sein könnte. Der Gedanke der Inklusion wird sowohl auf fiktiver Ebene einbezogen als auch in die künstlerische Auseinandersetzung selbst.

Foto: Gunnar Seidel

Über das Projekt

Wenn wir zum Jahresende den Planeten Erde verlassen müssten, was würden wir tun? Vielleicht zum letzten Mal. Oder zum ersten Mal. Wie ist es dazu gekommen, dass die Menschen ihren Planeten verlassen müssen? Wo müssen sie hin und wie wird Planet X aussehen? Wie soll das Leben gestaltet sein? Oder wird es an anderer Stelle genauso weiterlaufen wie immer? Wie verhalten sich Menschen, die „die Koffer packen“ sollen mit dem Wissen, in einer Raumfähre den Planeten zu verlassen? Welche Dramen ereignen sich im Persönlichen, welche Fronten tun sich politisch auf? Was sind reale Szenarien für eine schlechte Entwicklung der Erde und was sind reale Szenarien für einen Planeten X?

Das Projektteam für „This ist the Beginning“ arbeitet, recherchiert, fantasiert, probt, filmt und spielt. Das Ensemble auf der Bühne – verschiedener Altersgruppen, verschiedener Herkunft, verschiedener Professionalität, mit und ohne Behinderung – zeigt einen kleinen Ausschnitt unserer Gesellschaft. Angereichert wird die Arbeit in der Recherchephase durch Interviews mit wissenschaftlichen Expert:innen, die mit Ihren Auskünften zum einen die Fantasie des Ensembles beflügeln, zum anderen direkt als Video auf der Bühne in Erscheinung treten werden. Es werden Umwelt- und Zukunftsforscher:innen einbezogen als auch Expert:innen aus dem Katastrophenschutz sowie der Astronomie.

Ein Mix aus Live-Film, Science-Fiction und Dokumentarischem bietet dafür den ideal Raum. Das Fantastische in der Science-Fiction ist grenzenlos und doch wissenschaftlich fundiert. Es regt die Fantasie an, lädt zum Spielen ein und kann vielleicht gerade deshalb die Menschen in ihrem Sein auf besondere Art hinterfragen:
Welche Zukunft kann eine mixed-abled Gruppe erdenken und was für ein Licht wirft dieser Vorgang auf unser jetziges Sein? Welchen Stellenwert nehmen die sozialen Handlungsfelder Diversifizierung, vielfaltsorientiertes Zusammenleben und im Besonderen Inklusion dabei ein? Wie können wir diese neu und größer denken, was braucht es dazu an Veränderungsprozessen? Warum streben wir so oft nach technischen Lösungen und vernachlässigen soziale Lösungen? Welche konstruktiven sozialen Narrative können wir dem oft auf Technik fokussierten Blick in die Zukunft entgegensetzen?

Fotos

Aus dem Prozess …

Ein junges Mädchen am Boden zerstört, ein Mann baut sich selbst eine Art Raumkapsel, eine Frau im Dunkeln – ein Schlaflied singend – schiebt den leeren Kinderwagen, schnelles Kofferpacken, ein Gebet, der leere Blick einer Frau, allein gelassen im Rollstuhl. Wie geht es der Welt? Schnitt!

Wissenschaftler:innen in blauem Licht, sterile Kittel, fremdartige Lebensmittel, das Logbuch mit einer astronomischen Kennzeichnung – ist das die Zukunft? – Menschen in Panik beim Klang der Raumschiff-Sirenen. Schnitt!

Politiker:innen in heftigem Streit. Werden die Raumanzüge für die ganze Menschheit reichen? Ist der Planet X wirklich dauerhaft bewohnbar? Ist das Verlassen der Erde unumkehrbar? Schnelle, hektische Kamerabewegungen, der Film live an die Rückwand projiziert, ein CloseUp, immer näher, die Augen weit aufgerissen. Schnitt!

Das Filmteam unterbricht. Oder unterbricht sogar die Fiktion des Filmteams? Hört hier gerade die Theatersituation auf? Was ist das hier? Gespräche zwischen den rea-len Schauspielern Matthias Eberle und Andree John, andere müssen was trinken. Au-tobiografische Einblicke. Sorgen. Fantastische Zukunftsideen. Reale Ärgernisse über Spielplätze, die nicht rollstuhlgeeignet sind.

Infos

Premiere 09. Mai 2025 in der Kulturwerkstatt auf AEG, Großer Saal
Konzept, Regie Gunnar Seidel
Mit Norbert Habel-Kill, Andree John, Isabel Langhans, Ralph Lauschner, Diana (Rosy) Oboroceanu, Fenea Scharf, Eva-Maria Weiß, Lotta Marie Wieners, Emilia Zahner, Matthias Eberle, Mirjam Schollmeyer, Niklas Kammermeier
Kamera Niklas Kammermeier
Bühne Maria Pfeiffer
Produktion Julia Opitz
Produktionsleitung Lebenshilfe Andreas Schönberger
Dramaturgie Dominik Breuer
Betreuungskraft Adelheid Grellner, Uta-Maria Siegmann
Öffentlichkeitsarbeit Anna Zahner
Social Media Felix Kramer, Annika Maaß

In Kooperation mit der Lebenshilfe Nürnberg sowie der Kulturwerkstatt auf AEG

Gefördert von Aktion Mensch, Kulturreferat der Stadt Nürnberg sowie der Hehl Stiftung