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Die Gesellschaft steht vor großen Herausforderungen. Themen wie Klimawandel, soziale Ungerechtigkeit, digitale und urbane Transformation, Wahl-Müdigkeit, die Bedrohung der Menschenrechte oder auch - wie zuletzt in der Pandemie - wissenschaftsbasierte politische Entscheidungen sind komplex und vielschichtig. Dem entgegen steht ein zunehmender Populismus, der die Klaviatur negativer Emotionen sehr erfolgreich bedient, um konstruktive Debatten für eigene Zwecke zu manipulieren. Fakten verfangen oftmals nicht. Gleichzeitig betrachten wir Emotionalität im gesellschaftlichen Diskurs oftmals als grundsätzlich eher unseriös oder überwältigend. Dabei sind z.B. Wahlen etwas höchst Emotionales.
Wie lassen sich hoch emotionalisierte Themen, an denen aktuelle Diskurse immer wieder scheitern, empathisch erfahrbar, (be-)greifbar und somit vermittelbar machen? Wie aktiviert man nachhaltig das Potential von Bürger:innen UND Entscheidungsträger:innen? Entscheidungstragende bringen Dinge in Bewegung. Aber was bewegt sie selbst eigentlich? Und wie entstehen Kooperationen auf Augenhöhe, die auch eigene Wahrnehmungen und Kompetenzen neu ansprechen? Zur Beantwortung dieser Fragen bedarf es nicht nur der Bildung neuer Allianzen und Arbeitsnetzwerke, sondern auch einem emotional „bejahenden“ und partizipativen Ansatz.
Mit Partner:innen aus Wissenschaft, Politik, Kultur, Wirtschaft und (politischer) Bildung haben wir Verfahren entwickelt, wie die Vermittlung von komplexen Inhalten mit partizipativen Methoden neu gedacht und in Präsenz- und Onlineformaten aktivierend angewandt werden kann. Sei es auf der politischen Bühne, auf der Strasse, im Internet, im Klassenraum oder am heimischen Küchentisch. Gemeinsam mit dem EU-Büro Brüssel des Fraunhofer Instituts laden wir Sie am 03.12.2024 dazu ein, über ein paar Haltestellen mitzufahren und zusammen mit anderen Multiplikator:innen einige unserer Formate selber auszuprobieren.
Die Herausforderungen sind groß, aber Max Roser, Wissenschaftler in Oxford, sagt dazu:
Es ist leicht, sich zynisch zur Welt zu stellen und zu behaupten, dass nichts besser werde. Glücklicherweise sagt die empirische Forschung das Gegenteil. Die Welt ist viel formbarer, als du denkst: und sie wartet nur darauf, dass du sie in die richtige Form hämmerst. – Max Roser
Wohin die Reise am Ende geht, das hängt (nicht nur) von Ihnen ab.
Können Statistiken lebendig werden? Sind Fakten eine Frage der Haltung? Können Waffeln Wahlen gewinnen? Kopfsalat den Klimawandel aufhalten? Und was wäre, wenn die EU eine Person wäre? Im Rahmen unserer zweistündigen Veranstaltung nehmen wir Sie mit auf einen Audiowalk in die Zukunft, erforschen begehbare Think-Tanks, führen Talks mit Charakter und lassen Sie in vernetzenden Spielformaten Probleme für jene Lösungsansätze finden von denen Sie gar nicht wussten, dass sie über sie verfügen.
In praktischen Übungen und anhand von Beispielen aus der eigenen Arbeit beleuchten wir, wie die Suche nach den „richtigen“ Partner:innen gestaltet werden kann, Kooperationen geknüpft, Inhalte zielgerichtet recherchiert und welche Formen der Gestaltung und des Ausdrucks erdacht werden können – sei es für Präsenzformate oder im digitalen Raum.
Praktischer Possibilismus: Die Haltung, sich nur Problemen zu widmen, die man 1. lösen kann, und 2. lösen will, im Vertrauen darauf, dass es für jedes Problem die passende Person mit den notwendigen Kompetenzen gibt
Was wir tun können, ist, unsere Denkmuster zu verändern, Wort für Wort, bewusst und beständig, und daran festzuhalten, bis wir Ergebnisse sehen in der Weise, wie wir Dinge tun und welche Folgen sich daraus ergeben. – Tsitsi Dangarembga
Das mehrfach ausgezeichnete Brachland-Ensemble mit Standorten in Köln, Nürnberg, Hamburg und Brüssel gehört seit Jahren zu den führenden künstlerischen Kollektiven in den Bereichen partizipative Methodik und branchenübergreifende Projektentwicklung und etablierte sich zunehmend als wichtiger Kooperationspartner für Kommunen, Ministerien und gemeinwohlfördernde Institutionen im Hinblick auf Bürger:innen-Beteiligung, Impulsförderung und Transparenz für gesellschaftspolitische Prozesse und neuartige interaktive Kommunikationsformen im Präsenz-und Digital-Veranstaltungsbereich.
In der Auseinandersetzung mit teils komplexen, gesellschaftsrelevanten Stoffen wie dem Bericht über das Internierungs-und Verhörprogramm der CIA, den Auswirkungen bürgerlichen Engagements auf die (EU-)Politik oder wissenschaftlichen Themen wie Empathie, dem menschlichen Gehirn, Bio-Diversität und Klimawandel, Künstlicher Intelligenz oder auch Stadt der Zukunft werden nicht nur verschiedenste Präsentations-und Kommunikations-Formate entwickelt, sondern auch ein großes Netzwerk an kooperierenden Expert:innen und aus den unterschiedlichsten Fachgebieten wie der (Natur-)Wissenschaft, der Politik, den Medien, der Pädagogik, Psychologie und Soziologie gebildet. Dazu zählen u.a. Organisationen wie Amnesty International, UNESCO Deutschland, zahlreiche int. Kommunen, Universitäten im In-und Ausland, div. zivilgesellschaftliche Akteur:innen sowie Verbände Ministerien und int. Landesvertretungen.
Nicht selten stellt dabei die vorangegangene Produktion die inhaltliche Grundlage für die darauffolgende dar, bilden erarbeitete Erkenntnisse den konzeptionellen Nährboden für den nächsten Schritt. 2021 wurde das Brachland-Ensemble vom dt. Bundeswirtschaftsministerium an einen digitalen Stammtisch berufen, um gemeinsam mit Köpfen aus Wissenschaft, Wirtschaft, Bildung und Politik neue Konzepte für die (urbanen) Lebensräume der Zukunft zu kreieren. Für 2025m planen wir den Aufbau eines international besetzten Think-Tanks in Brüssel zur (Weiter-)Entwicklung partizipativer Methoden.
Kunst und Kultur sind nicht wie Sahne auf dem Kuchen, die man dazunimmt, wenn es einem gut geht, sondern sie sind die Hefe im Teig.
– Johannes Rau